Manche Menschen leiden häufig unter Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und kennen gar nicht den Grund dafür. Nach dem klärenden Besuch beim Arzt / bei einer Ärztin und gegebenenfalls einer endoskopischen Untersuchung kann die Diagnose „Reizdarm“ oder Reizdarmsyndrom im Raum stehen. Was Sie selbst gegen die Beschwerden tun können, welche Behandlungsmethoden es gibt und was man konkret unter Reizdarm versteht – das erfahren Sie hier.
Pflanzliche Arzneimittel gegen einen Reizdarm
Um es vorwegzunehmen: Ein gereizter Darm reagiert, wie der Name schon sagt, extrem empfindlich auf äußere und innere Reize. Ursache für die auftretenden Beschwerden können häufig eine Motilitätsstörung sein, aber auch Überempfindlichkeit im Bereich des Bauchhirns und Entzündungsvorgänge spielen hier eine wesentliche Rolle. Für die medikamentöse Reizdarm-Behandlung sind Arzneimittel angezeigt, die zuverlässig und wirksam sind wie die rein pflanzlichen Arzneimittel von Iberogast®. Die einzigartige Kombination von 6 Heilpflanzen in Iberogast® ADVANCE enthält einen hohen Anteil an beruhigenden, schleimhautschützenden und entzündungshemmenden Extrakten, die den gereizten Magen und Darm beruhigen und die Magen- und Darm-Funktion regulieren. Es hilft damit, häufig wiederkehrende Beschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Bauchkrämpfe, Blähungen, Sodbrennen und Übelkeit zu lindern und so den Betroffenen auf schonende Weise das persönliche Wohlbefinden wieder zu steigern.
Iberogast® ADVANCE
Ergänzende Hausmittel gegen Reizdarm
Das Reizdarmsyndrom erfordert eine umfassende Behandlung. Pflanzliche Arzneimittel, wie die Produkte von Iberogast®, können verschiedene Beschwerden lindern. Unterstützende Maßnahmen können dazu altbewährte Reizdarm-Hausmittel sein.
- Wärme entspannt die Muskeln
Die von außen zugefügte Wärme durch eine Wärmflasche, warme Wickel oder ein Kirschkernkissen ist eine Wohltat für den angespannten Bauch. Die Durchblutung wird angeregt, Verspannungen lösen sich. Ein warmes Lavendelbad entspannt zusätzlich durch die natürliche Wirkung des ätherischen Öls. - Bewegung tut dem Darm gut
Es mag zunächst wie ein Widerspruch klingen, aber treiben Sie Sport. Sanfte Ausdauersportarten wie zum Beispiel Wandern, Walken, Radfahren aber auch Schwimmen regen die Darmperistaltik von außen an. Dadurch können träge Magen-Darm-Muskeln wieder zur Bewegung angeregt werden. - Trinken Sie ausreichend
Ob Sie im Rahmen des Reizdarms unter Verstopfung oder Durchfall leiden – ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist immer wichtig. Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter, um Ihren Stoffwechsel in Schwung zu halten. - Mit Kräutern auf natürliche Weise eingreifen
Nutzen Sie zur Unterstützung Ihres Darms die positiven Eigenschaften diverser Kräuter, zum Beispiel in Form eines Tees. Pfefferminzöl, Kurkuma, Myrrhe oder Kamille haben sich hier bewährt. - Leinsamen als natürliches Bindemittel
Natürlich spielt auch die Ernährung bei Reizdarm eine Rolle. Bei ausgeprägten Durchfällen sind Leinsamen in der Lage, auf natürliche Weise das Wasser aus dem Darm zu binden, den Stuhl aber auch weicher zu machen. Essen Sie nicht mehr als zwei Esslöffel Leinsamen pro Tag und achten Sie weiterhin auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr1.
Wie lässt sich ein Reizdarm behandeln?
Für das Reizdarmsyndrom gibt es aufgrund der ganz individuellen Ausprägung der Erkrankung keine allgemeingültige Behandlungsmethode. Neben einer medikamentösen Therapie können Betroffene auch selbst einiges tun, um die Beschwerden langfristig abzumildern: Dazu kann z. B. eine gezielte Umstellung der Ernährung oder der bewusste Umgang mit anhaltenden psychischen Belastungen in Alltag und Beruf gehören.
Lernen, mit dem Reizdarmsyndrom umzugehen
Zunächst ist es wichtig, einen Arzt / eine Ärztin für die medizinische Begleitung Ihrer Erkrankung zu wählen, dem/der Sie vertrauen und der/die entsprechenden Erfahrungen im Gebiet des Reizdarms oder Reizmagens hat. Dieser / diese kann Sie unterstützen und Ihnen wertvolle Tipps mit auf den Weg geben.
Für viele Menschen wird es zudem leichter, mit Reizdarm umzugehen, wenn sie ihren engsten Familien- und Freundeskreis darüber informieren. Obgleich dies kein Thema ist, mit dem man gerne hausieren geht, kann es dennoch das persönliche Verhältnis positiv beeinflussen. Ein Beispiel: Wenn Sie eine Verabredung absagen müssen, weil es Ihnen nicht gut geht, wird Ihnen dies keiner übelnehmen oder gar als Ausrede abstempeln.
Außerdem können Sie einige Vorsichtmaßnahmen treffen, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Wenn Sie beispielsweise zu Durchfall neigen, sollten Sie immer, bevor Sie das Haus verlassen, nochmals die Toilette aufsuchen. Zudem gibt es spezielle Einlagen für die Unterwäsche, die im Fall der Fälle helfen. Eine überempfindliche Reaktion auf bestimmte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln können Sie vermeiden, indem Sie sich im Restaurant beim Kellner über Zusätze erkundigen.
Stress reduzieren
Natürlich ist es unmöglich, sämtlichen Stresssituationen aus dem Weg zu gehen. Dennoch sollten Sie versuchen, entspannte Momente in Ihren Alltag zu integrieren. Das kann ein Kräuterbad mit Lavendelzusatz am Abend sein, ein ausgedehnter Spaziergang in der Mittagspause. Oder ein gemütliches Treffen mit Freunden am Wochenende. Überlegen Sie sich außerdem, welche Aufgaben Sie abgeben können. Eine Haushaltshilfe könnte Ihnen beispielsweise das Putzen abnehmen, ein Babysitter macht einen romantischen Abend zu zweit möglich.
Längerfristiger Stress oder dauerhafte Belastungssituationen können jedoch auch zu chronifizierenden Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarm führen und sollten ebenfalls als externe Auslöser in Erwägung gezogen werden und bei dem ärztlichen Behandlungsschema berücksichtigt werden.
Was essen bei Reizdarm?
Bei Getränken greifen Sie auch auf stilles Wasser und Kräutertees zurück, insbesondere natürlich während eines Beschwerde-Schubs. Insgesamt sollte der Reizdarm-Ernährung ein besonderes Augenmerk gewidmet werden und hier individuell durch Ernährungstagebücher Beschwerde-auslösende Nahrungsmittel ermittelt werden. Neben den oben erwähnten Möglichkeiten gibt es bei Darmerkrankungen die sogenannte Low-FODMAP-Diät (Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole). Dabei handelt es sich um eine Diät, bei der Sie 4 bis 6 Wochen auf Lebensmittel mit fermentierbaren Kohlenhydraten verzichten2. Hierzu sollten Sie sich bei Bedarf ausführlich informieren, sollten andere Methoden der Behandlung nicht oder unzureichend helfen. Ein Aspekt dieser Therapie ist z. B. der Verzicht auf folgende Nahrungsmittel:
- scharfe und scharf gewürzte Speisen
- blähende Lebensmittel wie Kohl, Linsen, Zwiebeln oder Bohnen
- Nikotin und Koffein sind für Patienten mit einem Reizdarmsyndrom ausgesprochen schlecht und verschlimmern die Beschwerden womöglich
- Weizenhaltige und Fructose reiche Lebensmittel sollten gemieden werden
- Kohlensäurehaltige Getränke können die Symptome in der akuten Phase verschlimmern.
Was ist ein Reizdarm?
Was steckt eigentlich hinter einem Reizdarm? Und woran lässt sich erkennen, dass man unter einem Reizdarmsyndrom leidet? Das lässt sich unter anderem anhand der folgenden Symptome beobachten:
- Drückendes Gefühl im Bereich des Unterbauchs
- Blähungen
- Bauchschmerzen oder -krämpfe, die sich nach dem Stuhlgang verändern
- Unregelmäßiger Stuhlgang/unregelmäßige Stuhlkonsistenz
- Durchfall
- Verstopfung
- Unwohlsein
- Völlegefühl
Beim Reizdarm ist der Darm nicht diagnostisch sichtbar verändert. Vielmehr können Störungen der Funktionalität und Regulation des Darmes vorliegen. Daher spricht die Medizin von funktionellen Erkrankungen. Das heißt, Ärzte / Ärztinnen können mit ihren Diagnoseverfahren keine organischen Ursachen wie z.B. Geschwüre, Zysten oder Tumore feststellen.
Immer mehr Menschen leiden unter solchen Magen-Darm-Beschwerden. Das Reizmagen- oder Reizdarmsyndrom gehört zu den häufigsten funktionellen Erkrankungen. Die Betroffenen sind aufgrund der wiederkehrenden Beschwerden in ihrem Alltag häufig stark eingeschränkt. Deshalb ist der Wunsch nach einer gezielten Verbesserung der Symptome und damit des Gesamtwohlbefindens besonders groß.
Die drei Reizdarm-Typen (S3 Leitlinie):
- Typ I (Diarrhoe dominant): Das Hauptproblem des Erkrankten ist Durchfall.
- Typ II (Obstipation dominant): Dieser Krankheitstyp zeichnet sich durch regelmäßige Verstopfungen aus.
- Typ III (Diarrhoe und Obstipation im Wechsel): Erkrankte haben abwechselnd Durchfall und Verstopfung.
Ursachen für Reizdarm
Als Ursache für einen Reizdarm werden unter anderem gestörte Bewegungsabläufe der Darmmuskulatur (Motilitätsstörungen) und Übersensibilität bzw. Störungen in der Darmwand diskutiert. Dies hat z.B. zur Folge, dass der Nahrungsbrei entweder zu lange im Darm verweilt oder zu schnell den Darmtrakt passiert. So kommt es zu krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen und Verstopfung beziehungsweise Durchfall.
Auch Entzündungen und eine generelle Überempfindlichkeit können Reizdarmbeschwerden verursachen und ein Reizdarmsyndrom auslösen. Hier können verbleibende Mikroentzündungen im Nachgang zu Magen-Darm-Infektionen oder überempfindliche Reaktionen des Magen-Darm-Traktes z. B. auf äußere Einflüsse wie Belastungen oder dauerhaften Stress der Hintergrund sein.
Die Psyche nimmt ebenfalls Einfluss auf den Darm. Großer Stress5 oder tiefe Trauer oder andere belastende Situationen können die Darmtätigkeit herabsetzen oder beschleunigen. Es kann aber auch ein Kreislauf beginnen: Darmbeschwerden wie ständiger Durchfall, Schmerzen oder Blähungen wirken sich wiederum negativ auf die Psyche aus. Die Patienten fühlen sich unwohl und ziehen sich aus ihrem sozialen Leben zurück. Ist die Psyche angegriffen, verstärken sich gleichzeitig die Reizdarm-Symptome – der Kreislauf schließt sich.
Quellen
1 Cozma-Petruţ A, Loghin F, Miere D, Dumitraşcu DL. Diet in irritable bowel syndrome: What to recommend, not what to forbid to patients!. World J Gastroenterol. 2017;23(21):3771-3783. doi:10.3748/wjg.v23.i21.3771, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5467063/
2 nutrimmun, FODMAP-Diät: Ernährungskonzept bei Reizdarm, online, Stand: 05/2021, https://nutrimmun.de/de/fodmap-ernaehrung-bei-rds/
3 Chey WD, Kurlander J, Eswaran S. Irritable bowel syndrome: a clinical review. JAMA. 2015 Mar 3;313(9):949-58. doi: 10.1001/jama.2015.0954. PMID: 25734736., https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25734736/
4 Defrees DN, Bailey J. Irritable Bowel Syndrome: Epidemiology, Pathophysiology, Diagnosis, and Treatment. Prim Care. 2017 Dec;44(4):655-671. doi: 10.1016/j.pop.2017.07.009. Epub 2017 Oct 5. PMID: 29132527., https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29132527/
5 Raskov H, Burcharth J, Pommergaard HC, Rosenberg J. Irritable bowel syndrome, the microbiota and the gut-brain axis. Gut Microbes. 2016 Sep 2;7(5):365-83. doi: 10.1080/19490976.2016.1218585. Epub 2016 Jul 29. PMID: 27472486; PMCID: PMC5046167., https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27472486/