Angelikawurzel (Engelwurz) - Herkunft, Verwendung & Wirkung
Die Angelika gehört zur Familie der Doldenblütler. Die in der Medizin verwendete Art ist die Echte Engelwurz, Angelica archangelica. Dafür werden die Wurzeln (Angelikawurzel) genutzt. Einer Sage nach soll der Erzengel Raphael die Angelika-Pflanze auf die Erde gebracht haben – daher wird die Angelikawurzel auch Engelwurz genannt. Sogar vor der Pest sollte Engelwurz im Mittelalter schützen, allein durch das Riechen an den Blüten. Als mystisches Allheilmittel gilt die Heilpflanze heute zwar nicht mehr, dafür hat sie sich insbesondere bei der Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden bewährt.
Als fester Bestandteil in Iberogast® Classic entfalten die Extrakte der Angelikawurzel ihre wichtigen Wirkeigenschaften. Finden Sie hier weitere Informationen zu der Heilpflanze.
Herkunft
Im Mittelalter wurde die Engelwurz als Nahrungsmittel kultiviert, vor allem in den rauen skandinavischen Klimazonen. Auch heute noch ist sie in einigen Kulturen hoch angesehen, wie z.B. bei den Sami, die sie immer noch als Gemüse, Gewürz und Süßigkeit verwenden. Ein berichtetes Beispiel ist die Verwendung als Aromastoff für Rentiermilch.
Medizinische Verwendung
Wegen ihrer schmerzstillenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften wurde die Angelikawurzel in der Volksmedizin bei Muskelkater und Verspannungen eingesetzt. Die Volksmedizin schätzt Engelwurz auch als schweißtreibendes, magenstärkendes, katarrh- und krampflösendes Mittel.
Durch den Gehalt an Bitterstoffen gehört die Angelika zu den Bitterstoff (Amara)-Drogen. Alkoholische Auszüge oder Tees werden gegen Appetitlosigkeit, Magen- und Darmkrämpfe, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Engelwurz wirkt karminativ, antimikrobiell und regt die Magensaft- und Bauchspeicheldrüsen-Sekretion an.
Wirkweise in Iberogast® Classic
Als Bestandteil von Iberogast® Classic kann die Angelikawurzel die Magensäureproduktion und die Motilität des Magen-Darm-Trakts regulieren, in dem sie regionenspezifisch die Magen-Muskulatur entspannt oder deren Bewegungen verstärkt. Das Resultat: Magen & Darm können sich entspannen, Völlegefühl wird verringert, die Verdauung wird angeregt und die Produktion der Magensäure wird normalisiert. Zudem hat Engelwurz antibakterielle sowie entzündungshemmende Wirkungen und schützt zudem die Magenschleimhaut.
Der nachfolgenden Tabelle können Sie die verschiedenen Wirk-Beiträge von Angelikawurzel in Iberogast® Classic entnehmen:
Wirk-Beitrag | Iberogast® Classic |
Aktivierung der Magenmuskulatur (Antrum) |
|
Entspannung der Muskulatur im Magen-Darm-Trakt |
|
Säureregulierung |
|
Entzündungshemmung |
|
Schleimhautschutz |
|
Quelle: nach Abdel-Aziz et al. 2017
Legende:
Starke Wirkung |
|
Mittlere Wirkung |
|
Leichte Wirkung |
|
Geschätzt wird die motilitätsregulierende Wirkung der Angelikawurzel. Dank ihr und anderer Heilpflanzen, die die Motilität verbessern, wirkt Iberogast® Classic schnell und effektiv bei akuten und motilitätsbedingten funktionellen Magen-Darm-Beschwerden, wie sie zum Beispiel nach dem Essen oder auf Reisen auftreten können.
Anbau & Ernte für die Verwendung in Iberogast® Classic
Für die pharmazeutische Verarbeitung von Iberogast® Classic werden Angelikawurzeln aus kontrolliertem Anbau gewonnen. Der Anbau erfolgt überjährig (August 1. Jahr bis Oktober 2. Jahr) in Europa, vorranging in Deutschland. Durch den überjährigen Anbau reduzieren sich auf dem Feld Bodenerosion sowie Nährstoffauswaschung. Für den Anbau und die Wurzelproduktion werden im ersten Schritt ab August Jungpflanzen produziert. Diese werden ab September mechanisch in das Feld gepflanzt. Um den späteren Reinigungsaufwand der Wurzeln zu reduzieren wird hauptsächlich auf siebfähigen Böden mit geringem Steinbesatz angebaut. Zudem zeigt die Angelika-Pflanze einen ausgeprägten Nährstoff-und Humusbedarf. Über die gesamte Vegetationsperiode ist eine hohe Wasserversorgung notwendig, welche meist durch künstliche Bewässerung sichergestellt wird.
Die Ernteerfolgt meist bei trockener Witterung im Oktober. Vor der Ernte wird das überirdische Blattmaterial entfernt, um die Wurzelernte zu vereinfachen. Die Wurzeln werden mechanisch aus dem Boden gegraben. Noch auf dem Feld werden die Wurzeln dann in Waschtrommeln gewaschen und grob zerkleinert.
Die Trocknung erfolgt mittels unterschiedlicher, schonender Trocknungsverfahren, um die Qualität der Wurzel zu erhalten.
Interessantes zum Thema Angelikawurzel
Wussten Sie schon, dass:
die Angelikapflanze ursprünglich aus Island stammt? Heute ist sie in Nord-und Osteuropa sowie in Sibirien, im Himalaya und in Nordamerika verbreitet.
die Angelikapflanze bevorzugt in Ufernähe auf nassen, zeitweise überschwemmten, nährstoffreichen sowie humushaltigen Böden wächst?
die Angelikapflanze bis zu 2,50 Meter hoch werden kann?
Angelikawurzeln würzig riechen und süßlich schmecken?