Unser Magen ist im leeren Zustand nur so groß wie eine Faust, dennoch leistet er enorme Arbeit: Innerhalb eines Lebens von 70 Jahren verarbeitet er rund 50.000 Liter Flüssigkeit und 30.000 Kilogramm Nahrung. Um dies zu bewerkstelligen, braucht es ein ausgeklügeltes System, das einwandfrei funktioniert und exakt zusammenarbeitet. Hier erfahren Sie mehr zu Funktion und Aufbau des Magens uns was Sie machen können, wenn Störungen auftauchen.
Fakten zum Magen:
⦁ Der Magen liegt zwischen der Speiseröhre und dem Zwölffingerdarm
⦁ Feste Nahrung verbleibt etwa eine bis fünf Stunden im Magen
⦁ Flüssigkeit verweilt nur zehn bis 20 Minuten
⦁ Der Magen speichert und vermengt die aufgenommene Nahrung
⦁ Der Magensaft trägt zum Verdauungsprozess bei und macht durch seinen Säuregehalt Bakterien unschädlich
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Aufbau des Magens
Den Magen kann man sich im leeren Zustand wie einen gekrümmten und flachen Beutel vorstellen, der die Speiseröhre mit dem Zwölffingerdarm verbindet. Er befindet sich im linken Oberbauch, direkt unter dem Zwerchfell.
Grob kann der Aufbau des Magens in einen oberen und einen unteren Bereich eingeteilt werden:
⦁ Der obere Teil sammelt die aufgenommene Nahrung. Dieser Part (Fundus) kann sich so weit ausdehnen, dass Platz für bis zu zwei Liter Nahrung geschaffen wird.
⦁ Im mittleren und größten Teil (Corpus) beginnen wellenartige Muskelkontraktionen die sich über den unteren Transporterbereich (Antrum) fortsetzen und an Stärke zunehmen je weiter es Richtung Magenausgang (Pylorus) geht. Diese wellenförmigen Bewegungen zerkleinern die Nahrung, vermischen sie mit Verdauungssäften und transportieren den so entstandenen Speisebrei zum Magenausgang, wo er in kleinen Portionen in den Darm gelangt.
Geregelt wird die Nahrungsaufnahme sowie -abgabe durch zwei spezielle Schließmuskeln, die sich am oberen und unteren Ende des Magens befinden. Sie können sich, je nach Bedarf, wie ein Ventil öffnen oder schließen.
Interessant: Wenn der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen nicht richtig schließt, kann Magensäure unkontrolliert in die Speiseröhre zurückgelangen und dort eine schmerzhafte Reizung der Speiseröhrenschleimhaut auslösen – dies wird als Sodbrennen empfunden.
Funktion des Magens
Die Hauptaufgaben des Magens sind die Speicherung, weitere Zerkleinerung und Vermengung der aufgenommenen Nahrung. Diese Aufgabe gelingt dem Magen einerseits mit kräftigen wellenförmigen Bewegungen der Muskelwand und andererseits mit Magensaft, der von in der Magenschleimhaut sitzenden Drüsen produziert wird. Dieser Magensaft enthält spezielle Enzyme, welche bestimmte Nahrungsbestandteile bereits im Magen vorverdauen.
Die Abgabe des Magensafts durch die Drüsen wird von dem sogenannten Vagusnerv angeregt. Diese Stimulation geschieht entweder allein durch Anblick, Geruch und Geschmack von Speisen oder durch die Dehnung der Magenwand, wenn die Nahrung in den Magen eintritt.
Zudem enthält der Magensaft Säure, die in den Magen eingedrungene Bakterien abtötet, um Infektionen zu verhindern. Die Magensäure ist damit eine erste Barriere im Körper, die meisten Bakterien überleben die Passage durch den Magen nicht.
Interessant: Leichte Speisen wie Obst und Gemüse verbleiben nur ein bis zwei Stunden im Magen, schwerverdauliche, fettreiche Nahrung hingegen bis zu acht Stunden.
Die gestörte Magenfunktion
Faktoren wie Stress, ungewohnte Ernährung oder mangelnde Bewegung können den Ablauf der unterschiedlichen Muskelbewegungen im Magen (Motilität) aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn sich die Magenmuskeln nicht ausreichend entspannen um der Nahrung und den Magensäften ausreichend Platz zu bieten, und/oder die Muskulatur im unteren Teil des Magens zu träge ist und den Speisebrei nicht ausreichend verarbeiten kann, kann der Verdauungsprozess gestört werden: Der Nahrungsbrei kann nicht mehr ausreichend vermischt, weitertransportiert und verdaut werden. So kommt es möglicherweise zu Sodbrennen, Völlegefühl, Magendruck, Übelkeit und Magenschmerzen. Auch überempfindliche Nerven, können dazu führen, dass normaler Druck & normale Magenbewegungen als unangenehm oder gar schmerzhaft empfunden werden.
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