Bei der sogenannten “Darmsanierung” (auch Darmkur genannt) geht es darum, eine gesunde Zusammensetzung der Darmbakterien zu unterstützen oder wiederherzustellen. Sie wird z.B. nach einer Antibiotika-Therapie oder beim Reizdarmsyndrom durchgeführt.
Darmsanierung nach Antibiotika
Die Begriffe „Darmkur“ und „Darmsanierung“ werden als Synonyme verwendet und bezeichnen beide den gleichen Prozess: den Aufbau einer gesunden Darmflora. Eine Darmreinigung ist dagegen die Entleerung des Darms mit Hilfe eines Einlaufs oder mit Abführmitteln wie z.B. Flohsamen. Die Darmreinigung wird z. B. vor Darmspiegelungen oder Operationen durchgeführt. Oft ist sie auch Bestandteil einer sogenannten “Darmsanierung”.
Warum ist eine sogenannte “Darmsanierung” nach einer Antibiotika-Therapie sinnvoll?
Antibiotika sind Medikamente, die Bakterien abtöten oder die Vermehrung von Bakterien unterbinden. Sie kommen also bei verschiedenen bakteriellen Infektionen zum Einsatz. Doch Antibiotika vernichten nicht nur die Krankheitserreger, sondern auch körpereigene Darmbakterien, die als „gut“ und wichtig für die Gesundheit gelten. So kann es durch die Antibiotika-Therapie zu einer sogenannten Dysbiose kommen, also einer Störung des Darmmikrobioms. Bei einer Dysbiose können Verdauungsprozesse aus dem Gleichgewicht geraten, was wiederum zu Darmproblemen führen und das Wohlbefinden negativ beeinflussen kann.
“Darmsanierung” während Antibiotika-Einnahme kann Nebenwirkungen reduzieren
Verdauungsbeschwerden zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen von Antibiotika und führen oft zum Abbruch der Therapie. Aus diesem Grund ist eine Ergänzung der Darmflora bei einer Antibiotikum-Einnahme sinnvoll. Die "Darmsanierung” kann bereits während der antibiotischen Behandlung begonnen werden. Sie hilft bei der Ergänzung einer intakten Darmflora.
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“Darmkur ” mit natürlichen Darmbakterien
“Darmkur” machen: wann und wofür?
Eine Darmkur soll der Wiederherstellung des natürlichen Darmmikrobioms dienen. Da das Mikrobiom des Darms in vielen Verdauungsprozessen und anderen körperlichen Abläufen eine wichtige Rolle spielt, kann eine Störung der Zusammensetzung vielfältige Auswirkungen haben. Eine Ergänzung mit Darmbakterien kann in diesem Fall sinnvoll sein:
- “Darmkur” bei Blähungen
Blähungen entstehen, wenn sich im Darm zu viel Luft ansammelt. Eine mögliche Ursache hierfür ist das vermehrte Vorkommen bestimmter Bakterienarten, die in ihren Stoffwechselvorgängen Gas freisetzen. Eine „Darmkur” gegen den Blähbauch könnte hier Linderung schaffen, indem sie das natürliche Gleichgewicht der Darmbakterien wiederherstellt. - “Darmkur” bei Reizdarm
Das Reizdarmsyndrom geht mit einer Reihe an Verdauungsbeschwerden einher. Da sie inzwischen oft mit einer Störung des Mikrobioms in Zusammenhang gebracht wird, werden laut S3-Leitlinie zum Reizdarmsyndrom bestimmte Bakterienstämme versuchsweise empfohlen. - “Darmkur” fürs Immunsystem
Etwa 70-80 % der Immunzellen des menschlichen Körpers befinden sich im Darm. Die Zusammensetzung des Darmmikrobioms beeinflusst diese Immunzellen und das gesamte Immunsystem auf vielfältige Art und Weise. So wird eine Dysbiose auch in Verbindung mit vermehrt auftretenden Infekten und Entzündungen gebracht.
Darmkur: wie lange?
Eine festgelegte Dauer gibt es nicht. Sie kann über einen individuellen Zeitraum von mehreren Tagen bis mehrere Monate durchgeführt werden. Wichtig ist hier jedoch grundsätzlich, dass Sie auf eine ausgewogene Ernährung achten. Eine sehr einseitige Ernährungsweise kann auch Dauer auch negative Auswirkungen haben.
“Darmsanierung” bei Reizdarm
Reizdarm-Symptome
Was ist ein Reizdarm überhaupt? Das Reizdarm-Syndrom umfasst eine Reihe von unspezifischen Verdauungsproblemen wie häufige Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall. Diese Beschwerden schränken Betroffene im Alltag stark ein. Es bedeutet also eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität, wenn Betroffene die Reizdarm-Beschwerden loswerden.
Reizdarm behandeln
Die genaue Reizdarm-Ursache ist aktuell noch nicht bekannt. Verschiedene Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen. So lautet eine Vermutung beispielsweise, dass Reizdarm unter anderem durch Stress ausgelöst wird. Aufgrund der unklaren Ursache ist auch die Therapie des Reizdarmsyndroms nicht einfach. DAS Mittel gegen Reizdarm gibt es nicht. Vielmehr gibt es verschiedene Optionen, die zwar nicht den Reizdarm heilen, aber die Beschwerden lindern und so den Krankheitsverlauf verbessern können. Jede/r PatientIn muss für sich selbst herausfinden, welche Maßnahmen die individuellen Reizdarm-Erfahrungen positiv beeinflussen und welche nicht.
- Reizdarm: Medikamente
Eine medikamentöse Therapie ist z.B. möglich mit Iberogast® ADVANCE. Reizdarm-Symptome werden hier durch eine Kombination aus 6 Heilpflanzenextrakten, mit beruhigendem Effekt, zuverlässig gelindert. - Reizdarm: Ernährung
Es gibt viele Diäten und Empfehlungen, wie die Ernährung bei Vorliegen eines Reizdarm-Syndroms angepasst werden sollte. Es ist ratsam, sich sorgfältig zu informieren und beraten zu lassen. Auch lohnt es sich, individuelle Lebensmittel ausfindig zu machen, die die Beschwerden auslösen, um sie in Zukunft zu vermeiden. - Reizdarm: Hausmittel
Einfache Hausmittel wie Wärme, Bewegung oder Kräutertees eignen sich bei vielen Menschen ebenfalls als Unterstützung, um die Beschwerden zu lindern.
“Darmsanierung” bei Reizdarm
Wie bei vielen Darmerkrankungen wird das Darmmikrobiom auch beim Reizdarmsyndrom als mögliche Ursache oder zumindest als beteiligter Faktor diskutiert. Die Zusammensetzung der Darmflora ist bei einigen Reizdarm-Patienten verändert. Somit sollte bei Vorliegen eines Reizdarmsyndroms das Mikrobiom nicht vergessen werden. Eine Ergänzung der Darmflora mit ausgewählten Bakterienstämmen kann auch beim Reizdarmsyndrom erwogen werden, um den Darm zu unterstützen.
Darmsanierung Ernährungsplan
“Darmsanierung”: Ernährungsplan
Die Ernährung ermöglicht eine Einflussnahme auf die Zusammensetzung und Aktivität des Darmmikrobioms. Es liegt also auf der Hand, dass auch während einer sogenannten Darmsanierung die Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Wir möchten Sie hier informieren, welche Lebensmittel die Darmflora unterstützen können. Es gilt zu beachten, dass sich die empfohlene Ernährung bei Darmsanierung kaum von der allgemeinen Empfehlung für eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterscheidet. Auch Nahrungsergänzungsmittel, die das Mikrobiom unterstützen, sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung.
“Darmsanierung”: Lebensmittel-Liste
- Kurkuma: Kurkuma kann die Verdauung unterstützen, Blähungen und Völlegefühl lindern und zeigt antientzündliche Effekte in Laboruntersuchungen.
- Flohsamen: Der Effekt von Flohsamenschalen beruht auf den Schleimstoffen, die in der Schale der Flohsamen enthalten sind. Sie binden viel Wasser und regen so die Verdauung an. Auch im Darm vorhandene Giftstoffe können gebunden und abgefangen werden.
- Apfelessig: Apfelessig wirkt antibakteriell und kann so schädliche Darmbakterien bekämpfen und so den Aufbau einer natürlichen Darmflora unterstützen.
- Heilpflanzen: Vielen Heilpflanzen werden verdauungsfördernde Eigenschaften nachgesagt. So können z.B. Pfefferminze, Fenchel und Kümmel einen gereizten Darm beruhigen.
- Aloe Vera: Der Aloe Vera-Saft kann die Darmentleerung beschleunigen und so einen abführenden Effekt haben. Er kann jedoch auch zu Durchfall führen und sollte daher nicht zu hoch dosiert werden. Auch von einer langfristigen Anwendung ist abzuraten.
- Kimchi: Kimchi ist speziell zubereitetes Gemüse, das den Darm genau wie Joghurt und Sauerkraut mit Bakterienstämmen versorgt und so die Darmflora positiv beeinflussen kann.
- Morosche Karottensuppe: Die Morosche Karottensuppe ist ein beliebtes Hausmittel bei Durchfallerkrankungen. Sie enthält kleine Zuckermoleküle, die krankheitserregende Darmbakterien prinzipiell an sich binden und anschließend ausgeschieden werden können.
- Sauerteig: Bei der Gärung von Sauerteig entstehen Milchsäurebakterien, die zur Vielfalt des Darmmikrobioms beitragen.
- Walnüsse: Walnüsse sind echte Allrounder. Sie haben nicht nur einen günstigen Einfluss auf die Blutfette, sondern auch auf das Mikrobiom des Darms.
“Darmsanierung”: Rezepte
Während der Darmsanierung ist es wichtig, auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung zu achten. Neben den oben genannten Lebensmitteln sind auch Ballaststoffe förderlich für die Darmgesundheit. Geeignete Rezepte für die sogenannte Darmsanierung sollten also ausreichend viele Ballaststoffe wie Rohkost, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte einschließen. Ideale Rezepte für eine “Darmsanierung” fürs Mittagessen basieren hauptsächlich auf Gemüse, während Rezepte fürs Frühstück z.B. Obst, Joghurt und Haferflocken enthalten.
“Darmsanierung”: Welche Lebensmittel meiden?
Nun stellt sich noch die Frage: Was darf man bei einer sogenannten Darmsanierung NICHT essen?
- Kartoffeln:
Kartoffeln enthalten wichtige Nährstoffe und Vitamine. Eine reine Kartoffeldiät zur Darmsanierung ist jedoch nicht zu empfehlen, da sie zu einseitig ist und gegen das Grundprinzip „ausgewogene Ernährung“ verstößt. Auch von anderen Monodiäten wird abgeraten. - Zucker:
Eine zuckerreiche Ernährung ist nicht nur schlecht für das Herz-Kreislaufsystem und den Stoffwechsel, sondern schadet auch dem Darmmikrobiom. - Alkohol:
Alkohol kann die Darmflora stören und die Darmschleimhaut schädigen, daher sollte während einer Darmsanierung auf Alkohol verzichtet werden. - Koffein:
Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke können den Darm reizen und sollten während der Darmsanierung eingeschränkt werden. - Fertigprodukte und Fastfood:
Sie enthalten häufige künstliche Zusatzstoffe und Konservierungsmittel, die den Darm zusätzlich belasten können. - Milchprodukte:
Einige Menschen vertragen Milchprodukte nicht gut, sie können besonders bei einer Laktoseintoleranz zu Blähungen und Verdauungsbeschwerden führen.
“Darmsanierung”: Anleitung
Darmsanierung: Anleitung für zuhause
Wenn Sie eine sogenannte Darmsanierung zu Hause durchführen möchten und sich fragen „Darmsanierung – wie geht das?“, sollten Sie sich zunächst professionell beraten lassen. Besonders vor der ersten Darmkur ist es sinnvoll, Ihre individuellen Beschwerden, Lebensumstände und das Ziel des Verfahrens mit einem Arzt, einer Ärztin, Apotheker*in oder Heilpraktiker*in zu besprechen. Gemeinsam erstellen Sie dann einen individuellen Plan, mit dem das Projekt „Darmsanierung selbst machen“ gelingt. Im Folgenden finden Sie eine erste Übersicht für eine sogenannte Darmsanierung:
- Darmreinigung: Zunächst wird in der Regel der Darm mit einem Einlauf oder mit Hilfe von Abführmitteln entleert.
- Entgiftung: Anschließend sollen die gelösten Giftstoffe mit Hilfe von Heilerde ausgeschieden werden.
- Aufbau der Darmflora: Der letzte Schritt ist der Aufbau der natürlichen und vielfältigen Darmflora.
“Darmsanierung”: Mittel
Als nächstes stellt sich die Frage „Was ist das beste Mittel für eine Darmsanierung?“. Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Entscheidung für ein Mittel zur Darmsanierung ist eine individuelle Entscheidung. Wir stellen Ihnen einige beliebte Mittel vor.
“Darmsanierung”: Mittel für Darmreinigung und Entgiftung
Mittel für die Darmsanierung gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, z.B.
- Kapseln
- Tabletten
- Pulver
Für eine Darmsanierung eignen sich jedoch auch Hausmittel. Die Darmreinigung kann beispielsweise mit Flohsamenschalen, Leinsamen oder anderen natürlichen Abführmitteln erfolgen.
Kohletabletten zur Darmsanierung eignen sich als Alternative zu Mineralerde oder Heilerde für die Entgiftung des Darms. Sie enthalten medizinische Kohle, die schädliche Stoffe an sich bindet und aus dem Körper entfernt.
Wichtig: Achten Sie bitte immer auf Wechselwirkungen mit bestehenden Arzneimitteln. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie bitte eine medizinische Fachperson.
“Darmsanierung”: Produkte für den Aufbau der Darmflora
Natürliche Produkte sind unter anderem Joghurt, Kefir und Sauerteig. Sie versorgen den Darm mit wichtigen Bakterienstämmen und fördern so ein Gleichgewicht des Mikrobioms. Es gibt jedoch für die sogenannte Darmsanierung zahlreiche zusätzliche Produkte. Die Wahl der richtigen Produkte für die sogenannte Darmsanierung ist abhängig von der gewünschten Verabreichungsform und ihrer individuellen Gesundheit. Deshalb sollten Sie die Entscheidung für ein Produkt gemeinsam mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin oder Heilpraktiker*in treffen oder sich in der Apotheke beraten lassen.