Kümmelfrüchte (Carvi fructus) - Herkunft, Verwendung & Wirkung
Kümmel gehört zur Familie der Doldenblütler. Die in der Medizin verwendete Art ist der echte Kümmel Carum carvi. Es werden dabei die Früchte (Carvi fructus) genutzt. Die erste bekannte Verwendung von Kümmel geht auf das Jahr 3000 vor Christus zurück, als man Trockenfrüchte in den Fundamenten von Häusern aus dieser Zeit fand. Das erste schriftliche Zeugnis über die Verwendung stammt aus einer alten römischen Rezeptsammlung aus der Zeit um 200 nach Christus. Es ist eines der ältesten bekannten Gewürze.
Bei der Zubereitung vieler Speisen wie Bratkartoffeln, Sauerkraut oder Brot, ist Kümmel das Gewürz der Wahl, um Schwung in das Gericht zu bringen. Doch es ist nicht nur das starke Aroma, das den Kümmel so besonders macht, es sind seine leicht entkrampfenden und karminativen Wirkungen, die schwer verdauliche, blähende oder fettreiche Mahlzeiten in besser bekömmliche verwandeln.
Als fester Bestandteil in Iberogast® Classic und Iberogast® ADVANCE entfalten die Extrakte der Kümmelfrüchte noch weitere wichtige Eigenschaften. Finden Sie hier weitere Informationen zu der Heilpflanze.
Herkunft
Der auch als persischer Kreuzkümmel bekannte Kümmel stammt aus dem Nahen Osten, Europa und Nordafrika. Die Ursprünge des Namens sind sehr umstritten, da sowohl die griechischen (karon) als auch die sanskritischen (karavi) Deskriptoren auch als Namen für andere Pflanzen (Kreuzkümmel und Fenchel) verwendet wurden.
Medizinische Verwendung
Kümmel regt die Tätigkeit der Verdauungsdrüsen an und hat karminative und krampflösende Eigenschaften. Man verwendet ihn bei Verdauungsstörungen mit Blähungen und Völlegefühl, bei leichten Krämpfen im Magen-, Darm- und Gallenbereich sowie bei nervösen Herz-Magen-Beschwerden.
Die wertvollen Inhaltsstoffe in den ätherischen Ölen des Kümmels regen die Verdauung und auch den Appetit an. Durch seine keimtötende Wirkung kann Kümmel außerdem Entzündungen im Magen-Darm-Trakt entgegensteuern.
Im Allgemeinen werden die wertvollen Inhaltsstoffe des Kümmels zur symptomatischen Linderung von Verdauungsstörungen eingesetzt. Darüber hinaus wurde der Kümmel von der European Scientific Cooperative on Phytotherapy ("ESCOP") offiziell als Mittel zur Linderung von Magenbeschwerden und Blähungen bei Kindern anerkannt, die häufig unter Koliken leiden.
Auch bei Husten und Frauenbeschwerden wird Kümmel eingesetzt, da es als menstruations- & milchfördernd gilt.
Wirkbeiträge in den Iberogast® Produkten
Durch ihre umfangreiche Wirkungsweise sind Kümmelfrüchte ein fester Bestandteil der Iberogast® Produkte. Geschätzt werden sie wegen ihrer entzündungshemmenden, schleimhautschützenden, säureregulierenden und motilitätsfördernden Wirkungen. Im Zusammenspiel mit anderen Heilpflanzen können die Kümmelfrüchte in Iberogast® zur Linderung verschiedener Magen-Darm-Beschwerden beitragen.
Der nachfolgenden Tabelle können Sie die Wirk-Beiträge von Kümmelfrüchten in Iberogast® entnehmen:
Wirk-Beitrag | Iberogast® Classic und Iberogast® ADVANCE |
Aktivierung der Muskulatur im Magen-Darm-Trakt |
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Entspannung der Muskulatur im Magen-Darm-Trakt | |
Säureregulierung |
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Entzündungshemmung |
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Schleimhautschutz |
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Quelle: nach Abdel-Aziz et al. 2017
Legende:
Starke Wirkung |
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Mittlere Wirkung |
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Leichte Wirkung |
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Die Konzentration an Kümmelfrüchteextrakt ist in Iberogast® ADVANCE deutlich höher als in Iberogast® Classic. So tragen die Kümmelfrüchte in Iberogast® ADVANCE dazu bei, dass das Produkt beruhigend und entzündungshemmend wirkt und dabei die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts gut geschützt wird.
Auf der Übersichtsseite zum Thema Heilpflanzen erfahren Sie, wie sich beide Produkte in ihrer Zusammensetzung und Wirkung unterscheiden.
Anbau & Ernte für die Verwendung in den Iberogast® Produkten
Für die pharmazeutische Verarbeitung der Iberogast® Produkte werden Kümmelfrüchte aus kontrolliertem Anbau gewonnen. Der Anbau erfolgt vorwiegend in Deutschland, aber auch in Osteuropa. Echter Kümmel wird auf lehmigen Böden angebaut. Echter Kümmel kann im ein-oder zweijährigen Anbau erfolgen. Die Aussaat mittels Samen erfolgt im Frühjahr.
Die Ernte erfolgt ab Juni (zweijähriger Anbau) und ab August im einjährigen Anbau mit einem Mähdrescher. Wichtig ist hierbei das ausschließlich Früchte und nicht Früchte mit Stielen geerntet werden. Die Kümmelfrüchte werden je nach Anbauer mittels unterschiedlicher Trocknungsverfahren getrocknet, gereinigt und eingelagert. Zu hohe Trocknungstemperaturen vermindern den Gehalt an Inhaltsstoffen, insbesondere dem wertvollen ätherischen Öl.
Interessantes zum Thema Kümmelfrüchte
Wussten Sie schon, dass:
Kümmel im Mittelalter mystische Fähigkeiten nachgesagt wurde? Zum Beispiel galt ein um den Hals getragener Beutel mit Kümmelfrüchten als Schutz vor bösen Geistern.
Kümmel zu den häufigsten wildwachsenden Heilpflanzen Deutschlands zählt?
nur die sichelförmigen, braunen und stark aromatischen Kümmelfrüchte als Gewürz verwendet werden?
die Pflanze auf allen leicht kalkhaltigen, nährstoffreichen Böden gedeiht? Zudem wächst sie am liebsten auf mageren Wiesen, am Wegesrand sowie an sonnigen und windgeschützten Stellen.