Das Mikrobiom im Darm beeinflusst unsere Gesundheit erheblich. Welche Darmbakterien gibt es? Was sind „gute“ und „schlechte“ Darmbakterien? Wie können Sie eine gestörte Darmflora wieder aufbauen? Lesen Sie hier die Antworten.
Darmbakterien: Das Mikrobiom im Darm
Billionen Mikroben besiedeln unseren Körper, beim Menschen finden sich allein im Darm mehr als ein Kilogramm Bakterien. Die Gesamtheit der Mikroben im Körper wird Mikrobiom genannt, innerhalb des Darms Darmmikrobiom oder auch Darmflora.
Dieses Mikrobiom hilft bei der Verwertung von Nahrungsbestandteilen und beeinflusst viele wichtige Prozesse im Körper: Darmbakterien können die Darmbarriere stärken, tragen aber auch zum Beispiel zur Funktion des Immunsystems bei. Sie regen die Darmbewegungen an, welche für einen geregelten Stuhlgang wichtig sind. Darmbakterien produzieren außerdem wichtige Metabolite, wie kurzkettige Fettsäuren und auch Vitamine, die als wichtige Energiequelle genutzt werden. Die Zellen im Körper nutzen diese kurzkettigen Fettsäuren, um in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, Energie zu gewinnen, ohne die der Körper nicht funktionieren kann.
Darmbakterien - Aufbauen, Kur & Darmsanierung
Beim Menschen ist der Darm grob betrachtet in Dünndarm und Dickdarm gegliedert. Die Mehrzahl der Bakterien sind im Dickdarm angesiedelt, Bakterien im Dünndarm gibt es weitaus weniger. Der Dünndarm schließt sich direkt an den Magen an und ist fünf bis sechs Meter lang, der etwa einen Meter lange Dickdarm umgibt ihn wie einen Rahmen.
Die Bakteriennamen: Welche Darmbakterien gibt es?
Die im Darm am häufigsten vorkommenden Bakterienphyla sind
- Firmicutes (Lactobacillus),
- Bacteroidetes
- Proteobakterien und
- Actinobakterien (Bifidobakterien).
Das Darmmikrobiom macht etwa 95-99 % des Gesamtmikrobioms aus.
Darmbakterien aufbauen
Die Darmflora entwickelt sich in den ersten Tagen nach der Geburt. Die ersten externen Bakterien werden bei einer vaginalen Geburt über die Vaginalschleimhaut der Mutter übertragen. Beim weiteren Darmaufbau im Laufe des Lebens spielen unsere Ernährung und der Lebensstil eine wichtige Rolle.
Darmbakterien: Aufbau und Erhalt einer gesunden Darmflora durch entsprechende Ernährung
Besonders positiv auf die Darmflora wirken sich aus:
- Fermentierte Lebensmittel (zum Beispiel Milchprodukte wie Joghurt oder vergorenes Gemüse wie Sauerkraut)
- Ballaststoffreiche Lebensmittel (Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte)
- Polyphenolreiche Lebensmittel (viele Sorten von Gemüse, Obst, Kräuter und Gewürze)
Durch den regelmäßigen Verzehr solcher Lebensmittel können Sie Ihre Darmbakterien natürlich aufbauen und erhalten. Eine weitere Möglichkeit ist die Einnahme spezieller Präparate mit ausgewählten Bakterienstämmen zur Ergänzung des Darmmikrobioms. Es stehen verschiedene Darreichungsformen wie Tabletten, Pulver, Kapseln oder flüssige Präparate zur Verfügung.
Darmsanierung: gestörte Darmflora aufbauen
„Gute“ Darmbakterien sind wichtig für die allgemeine Gesundheit. Doch im Darmtrakt finden sich auch gesundheitsschädliche, also „schlechte“ Darmbakterien. Dazu zählen etwa Fäulnisbakterien (Kolibakterien).
Vermehren sich schädliche Bakterien zu stark, gerät das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht. Eine gestörte Darmflora wird auch Dysbiose genannt.
Mögliche Ursachen einer Dysbiose
- Stress (psychisch und körperlich)
- Falsche Ernährung mit übermäßig Eiweiß, Fett und Zucker, Zuckerersatzstoffen, Zusatzstoffen, Alkohol
- Einnahme von Antibiotika
- Intensiver Sport oder Bewegungsmangel
- Hormonelle Änderungen wie die Menopause (“Wechseljahre”)
- Infektionen des Darms
- Einnahme der Antibabypille
- Genereller Mangel an Magensäure oder Galle
- Medikamente wie z. B. Präparate auf Basis von Glukokortikoiden (Kortison)
Um das Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen, sollten Störfaktoren eliminiert werden. Ebenso ist eine “Darmsanierung” bzw. ein Darmaufbau empfehlenswert.
Darmsanierung: Kur nach Antibiotika, Durchfall und Co.
Darmsanierung bedeutet, mithilfe einer Kur Einfluss auf die Bakterien im Darm zu nehmen. „Gute“ Darmbakterien fördern und „schlechte“ Darmbakterien loswerden – das ist das Ziel. Um dies zu erreichen, werden spezielle Darmbakterien in verschiedener Form angeboten. Wenn die Darmflora nicht mehr intakt ist, dienen sie dazu, diese wieder zu ergänzen – zum Beispiel, wenn es um den Aufbau nach einer Antibiotika-Therapie geht.
Schlechte Darmbakterien: Symptome
Doch wie erkennen Sie, in welchem Zustand sich Ihre Darmflora befindet? Eine Dysbiose bzw. das Vorhandensein von „schlechten“ Darmbakterien können vielfältige Symptome verursachen, die nicht immer leicht zuzuordnen sind.
Eine Dysbiose kann nicht nur das Verdauungssystem, sondern auch die Haut in vielfältiger Weise negativ beeinflussen. Vitamine, Mineralstoffe und wichtige Spurenelemente werden nicht optimal aufgenommen und in den Organismus aufgenommene Schadstoffe können allergische Reaktionen auslösen – die Haut kann mit Pickeln, Akne und Ekzemen reagieren.
Auch in Studien konnten positive Einflüsse mancher Bakterien auf die Haut bestätigt werden.